Leber: Superfood mit Vorsicht zu genießen
Leber gilt als echtes Nährstoffwunder – und das zurecht:
Sie ist reich an hochwertigem Eiweiß, Eisen, Zink, Vitamin B12 und besonders an Vitamin A (in Form von Retinol).
Doch genau dieser hohe Vitamin-A-Gehalt macht die Leber zu einem Lebensmittel, das man nicht täglich verzehren sollte – so gesund sie auch ist.
Warum maximal 1–2 Mal pro Woche?
Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das vom Körper gespeichert wird – vor allem in der eigenen Leber. Im Gegensatz zu wasserlöslichen Vitaminen (z. B. Vitamin C), die bei Überschuss einfach ausgeschieden werden, kann ein Zuviel an Vitamin A langfristig zu einer Überdosierung (Hypervitaminose A) führen.
Das Risiko steigt, wenn man über längere Zeit regelmäßig große Mengen Leber isst, z. B. 4–5 Mal pro Woche.
Was passiert bei zu viel Vitamin A?
Eine chronische Überdosierung von Vitamin A kann folgende gesundheitliche Folgen haben:
- Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit
- Hautprobleme (Trockenheit, Rötungen, Haarausfall)
- Gelenkschmerzen und Müdigkeit
- Leberprobleme (Erhöhung von Leberwerten)
- Bei Schwangeren: Gefahr für das ungeborene Kind, da ein Zuviel an Retinol teratogen wirken kann (Fehlbildungen)
Wie viel Leber ist unbedenklich?
Die empfohlene Höchstdosis für Vitamin A liegt bei etwa 3.000 µg Retinol pro Tag für Erwachsene.
Zum Vergleich:
100 g Rinderleber enthalten rund 9.000–11.000 µg Vitamin A – also das 3–4-Fache des Tagesbedarfs.
Fazit:
Einmal pro Woche Leber essen ist absolut unbedenklich – zwei Mal pro Woche ist für gesunde Erwachsene meist auch noch in Ordnung. Wer jedoch regelmäßig darüber hinausgeht, riskiert eine Vitamin-A-Überdosierung.
Leber bleibt ein wertvolles Lebensmittel – aber wie so oft gilt: Die Dosis macht das Gift.
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